Zitationsvorschlag

Ego, Beate: Mensch und Raum in der frühjüdischen Apokalyptik. Kosmos, Kommunikation und Körperlichkeit , in van Oorschot , Frederike, Allolio-Näcke , Lars und Haug , Simon (Hrsg.): Mensch 4.0: Interdisziplinäre Explorationen sich verändernder Weltverhältnisse, Heidelberg: heiBOOKS, 2024 (FEST Forschung, Band 3), S. 109–133. https://doi.org/10.11588/heibooks.1516.c22003

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-911056-26-7 (PDF)

Veröffentlicht

19.12.2024

Autor/innen

Beate Ego

Mensch und Raum in der frühjüdischen Apokalyptik. Kosmos, Kommunikation und Körperlichkeit

Der Beitrag untersucht die Geschichte vom Fall der Wächter aus der Henochüberlieferung (1 Hen 6–16) sowie die Danielvisionen in Dan 7–12 im Hinblick auf die diesen Texten inhärente Raumstruktur und die damit verbundenen Kommunikations- und Körperlichkeitsdiskurse. Die himmlische Welt ist der Ursprung des Wissens um die Rettung Israels; diese rettende Botschaft wird von Engelsfiguren (so bei Daniel) oder von Henoch (in der Henochüberlieferung) der Menschenwelt überbracht. Typisch für diese Botenfiguren, die sich zwischen den himmlischer und irdischer Welt bewegen, ist deren körperliche Hybridität, denn sie vermögen – wenngleich in menschlicher Gestalt – zu fliegen. Daniel als Empfänger der Botschaften aus der himmlischen Welt dagegen verliert durch die Begegnung mit diesen Boten die Herrschaft über seinen Körper und wird ohnmächtig. Die Beschreibung der Botenfiguren bzw. die Daniels zeigt, dass die Körperlichkeit der Protagonisten zum Symbolträger sowohl der Verbindung als auch der Differenz zwischen irdischer und himmlischer Welt.