Art & Photography

Art & Photography

Die bildenden Künste sind heute multimedial präsent und global strukturiert – ästhetisch, wissenschaftlich und technisch. Sie inkorporieren alle Medien, die im Alltag genutzt werden. Dieser Aspekt der Vernetzung bedarf kunsthistorisch eines ganz neuen Systems der Aufbereitung und Verbindung von empirischen Daten, die kontinuierlich strukturiert werden und sowohl für die akademische Forschung wie für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich sind. Objekte der Geschichte sind Objekte der Forschung. Es gilt, diese mit Quellen und Publikationen zeitnah und bibliographisch aktuell zu verbinden.

Die Publikationsreihe »Art & Photography« ist darauf ausgerichtet, zeitnahes, flexibles Publizieren im Bereich der Kunstgeschichte sowie der Theorie und Geschichte der Fotografie zu ermöglichen. Was heißt das genau? Im Idealfall kann schnell auf Forschungsinnovationen reagiert werden, und diese können zugleich über einen längeren Zeitraum hinweg angepasst werden, sollten sich neue Funde oder Korrekturen ergeben. Entsprechend aktualisiert werden die »print on demand«-Ausgaben sein. Vorzugsausgaben magistraler Werke sind ebenso möglich und erlauben es, das Buch sowohl digital wie in der Druckversion als ein Medium der Kunst und Erkenntnis zu verstehen.

Besonders wichtig ist in dieser Reihe, dass versucht werden soll, die Forschungsgegenstände, d. h. die Objekte selbst mit empirischen Daten und wissenschaftlichen Analysen zu verknüpfen. Damit wird die »Publikation« multimedial konzipiert. Die Bilddatenbank eines Museums oder einer privaten Kunstsammlung, eines Catalogue Raisonné oder auch der »blog« mit relevanten Inhalten sind Verknüpfungsmaterialien, die Texte und Bilder in der Reihe nicht nur bereichern und Vertiefungen erlauben. Es geht um viel mehr: die weiterführende Forschung, um Korrektive und um die Bereitlegung von Empirie und Intellektualität für Nutzer aller Sparten, die in die Zukunft denken. Die Open-Access-Konzeption dieser Publikationsreihe erlaubt es deshalb, den Weg vom Wissen zum Denken kontinuierlich lebendig und im globalen Austausch gegenwärtig zu halten.

Bibliographische Angaben

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Herausgeberin
Prof. Dr. Bettina Gockel
Ordentliche Professorin
Lehrstuhl für Geschichte der bildenden Kunst &
Leitung der Lehr- und Forschungsstelle für Theorie
und Geschichte der Fotografie

Universität Zürich
Kunsthistorisches Institut
Rämistr. 73
CH-8006 Zürich
Büro 303
Tel.: +41 (0)44 - 634 28 28
Email: bettina.gockel@khist.uzh.ch 

ISSN
ISSN (online): 2747-6758
ISSN (Print): 2747-674X

Erscheint demnächst

Henna Keski-Mäenpää

Kunst der Fotografie

Als Forum internationalen Austausches spielte die 1922 in Luzern gegründete Fotozeitschrift Camera eine zentrale Rolle bei der Mitgestaltung der piktorialistischen Nachgeschichte. Durch zahlreiche Bild- und Textanalysen und eingehende Untersuchung der Zeitschrift als Medium arbeitet diese Studie heraus, wie Camera durch medienspezifische Mittel selbst aktiv an den Verhandlungen teilnahm, was gute künstlerische Fotografie sei. Das Buch beleuchtet die dynamischen Entwicklungen der bisher wenig erforschten Spätgeschichte der bildmäßigen Fotografie in den 1920er- und 1930er-Jahren und stellt schließlich die Vorstellung vom Piktorialismus als starrer Gegenpol der ‚Moderne‘ infrage.

Bisher erschienen

Nicole Krup Oest

Photography and Modern Public Housing in Los Angeles

In den 1940er Jahren war Los Angeles mit einer akuten Wohnungskrise konfrontiert. Die lokale Housing Authority reagierte mit einem kontroversen Programm zur Slumräumung und öffentlichen Wohnungsbau als auch mit Fotografie, die diese Krise auf innovative Weise darstellte. Dieses Buch bringt diese Fotografie mit bisher unveröffentlichten Quellen zusammen, um ein weitgehend ununtersuchtes Konzept der Wohnungsfotografie aufzudecken. Fallstudien aus Los Angeles, New York und Berlin zusammen mit FBI-Aufzeichnungen und fast vergessenen Bulletins laden zu einem neuen Verständnis der Geschichte des Wohnens und der Fotografie ein, in der Wissenschaftlerinnen und Fotografen zentale Rollen spielten.

Gefördert durch den SNF (Schweizerischer Nationalfonds)

Ute Christiane Hoefert

Rollenflexibilität und Demokratisierung in der Kunst: Der Konzeptkünstler, Mail Artist und Networker H. R. Fricker

Der 1947 geborene Schweizer Künstler Hans Ruedi Fricker praktiziert seit 1981 Mail Art. Diese Kunstform findet in einem offenen Netzwerk statt, in dem die Teilnehmenden über den Postweg Objekte und Gegenstände sowie selbstgestaltete Briefmarken, Postkarten und Kuverts austauschen und eigenverantwortlich die Aufgaben des Ausstellens, Sammelns und Bewahrens übernehmen. Fricker beabsichtigte bereits vor seiner Mail Art-Aktivität, den von ihm als elitär empfundenen Kunstmarkt zu enthierarchisieren, zu dezentralisieren und schließlich zu demokratisieren. Er zählt zu einem neuen Künstlertypus, der auf originelle Weise auf Gegenwärtiges reagiert und sich mit seiner Kunst für persönliche und gesellschaftliche Prozesse engagiert.

Der Film "After Dadaism, Fluxism, Mailism comes Tourism" wurde am SIFF Switzerland International Film Festival 2021 zum Gewinner in der Kategorie „Bester Film über Schweizer Kultur“ prämiert.

Trailer und Film