Von analogen und digitalen Zugängen zur Kunst
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Grummt, Christina: Kompositfiguren, in: Effinger, Maria et al. (Hrsg.): Von analogen und digitalen Zugängen zur Kunst: Festschrift für Hubertus Kohle zum 60. Geburtstag, Heidelberg: arthistoricum.net, 2019, S. 173–184. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.493.c6555

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ISBN 978-3-947449-57-6 (PDF)
ISBN 978-3-947449-58-3 (Softcover)
ISBN 978-3-947449-59-0 (Hardcover)

Veröffentlicht am 07.06.2019.


Christina Grummt

Kompositfiguren

Zu einer wiederentdeckten Zeichnung von Adolph Menzel

Im Zentrum des vorliegenden Beitrages steht eine lange Zeit als verschollen angesehene und nun wiederentdeckte Zeichnung von Adolph Menzel. Sie gehört in den Kontext von Menzels letztem großen Ölbild Piazza d’Erbe in Verona (1882–1884), für das er in diversen Skizzenbüchern zeichnete und ungefähr 100 Einzelstudien anfertigte. Mit Blick auf Menzels Procedere lässt sich ein bisher viel zu wenig beachtetes Prinzip aufzeigen, bei dem der Künstler Teile verschiedener Studien zu einer „Kompositfigur“ zusammensetzt. Diesen schöpferischen Umgang mit seinen akribisch angefertigten Studien lässt sich bis in sein Frühwerk zurückverfolgen. Gleichwohl ist diese Vorgehensweise keine Erfindung des Realisten Adolph Menzel. Bereits in der Zeichenkunst der Deutschen Romantik lässt sich das Verfahren, das Einzelne zu einem neuen Ganzen zusammenzusetzen, anhand der „Kompositbäume“ von Caspar David Friedrich nachweisen.