Janneke Schoene
Beuys’ Hut
Performance und autofiktionale Subjektivität
Die exegetische Rezeption um Joseph Beuys geht davon aus, dass Beuys ein ‚authentischer‘ Künstler ist, dessen Performance sich durch eine besondere Unmittelbarkeit auszeichnet. Die Studie zeigt anhand einer Untersuchung der Tatarenlegende als Erzählung, einiger autobiographischer Schriftstücke, Performances bzw. Medialisierungen und der Beuys-Retrospektive im New Yorker Guggenheim Museum 1979 als Bühne der Künstlerschaft, dass Beuys eine autofiktionale Figur ist, die ihre Künstlichkeit, Konstruiertheit und Fiktionalität selbst ausstellt. So wird ersichtlich, dass die Beuys’sche Inszenierung als ironischer Kommentar des Stellenwerts und der Rolle des Künstlers zu sehen ist, die er zugleich so offensiv einnahm.
Janneke Schoene (M.A. Kulturpoetik, B.A. Kunstgeschichte und Germanistik) hat an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Komparatistik promoviert. Einige Forschungsschwerpunkte sind: Ausstellungsnarration, immaterielle und performative Kunst, künstlerische Selbstdarstellung, Autorschaft, Autobiographie, Subjektkonstitution. Kürzlich herausgegeben: Das Immaterielle ausstellen, Bielefeld: transcript 2017.